City of Stars

Los Angeles – wir können kaum erwarten, Dich wiederzusehen! Denn Du bist der Beginn einer so aufregenden Zeit… unsere erste Station unserer großen und lang herbeigesehnten Reise auf die andere Seite der Welt!

Grapefruits und Scientology.

Als wir 2015 das letzte Mal in den USA waren, haben wir eine wunderbare Zeit hier verbracht und ein L.A. vorgefunden, das wir so zum Teil nicht erwartet hätten. Unsere Wohnung befand sich in Hollywood – gegenüber einer herrschaftlichen Scientology Villa in einem  kleinen, knarzenden Haus mit Vorgarten. Man betrat das Grundstück durch ein winziges, kniehohes Holztor und stand direkt unter einem prächtigen Grapefruitbaum. So gab es zum Frühstück frische Grapefruits und abends hörten wir Jazz, während wir Nudeln mit Tomatensoße kochten und draußen der Regen ans Fenster prasselte.

Sternstunden.

An einem Abend besuchten wir das Griffith Observatory, das auf einem grünen Hügel über der Stadt liegt, und hätten wohl nicht erwartet, es dann schon so bald in einem Kinofilm wiederzuentdecken: Lala Land! Ebenso wie das große Foucaultsche Pendel, dessen goldene Kugel behebig seine Bahnen zog und uns wieder beeindruckend spüren ließ, wie klein wir auf diesem gigantischen, rotierenden Planeten sind. Wir beobachteten die Venus und andere Himmelskörper durch die bereitgestellten  Teleskope und sahen zu, wie die Sonne glühend über den Hügeln Hollywoods versank. Bald legte sich der nachtblaue Himmel über die Stadt und L.A. begann zu glitzern.

City of stars,
are you shining just for me?
City of stars,
there’s so much that I can’t see.
Who knows?
Is this the start of something wonderful and new?
…

Pulsierende Lichter schoben sich durch die Straßen, Flugzeuge zogen wie Spielzeugflieger ihre Bahn – dann, fast unmerklich, kamen die Sterne zum Vorschein. Funkelnde Lichtpunkte soweit das Auge reichte – all die Fenster, Autos, Leuchtreklame… all die Menschen, die gerade heimkehrten und das Licht anknipsten oder noch im Büro über die Akten gebeugt unter ihren Schreibtischlampen hockten. All die, die sich müde hinter ihren Lenkrädern durch die Rush Hour nach Hause quälten oder mit dem Roller geschickt durch die hupenden Blechlawinen manövrierten. Sie alle wurden zum funkelnden Puls der Stadt. Jedes Licht ein Leben. L.A. …City of Stars.

Ich bin so gespannt, welches seiner vielen Gesichter uns L.A. diesmal  präsentieren wird. Im veganen „Cafe Gratitude“, das wir in Los Angeles letztes Mal besuchten, stellte uns die Kellnerin zum Abschied eine Frage, die wir jedoch nur für uns beantworten sollten. Über die Antwort auf „What are you thankful for?“ musste ich damals nicht lange nachdenken und müsste es auch heute nicht.

What are you thankful for?

Kurz vor so einer Reise zu stehen ist ein wunderbares Gefühl. Auch wenn die letzten Tage vor dem Abflug vollgepackt sind mit endlosen Todo-Listen und „Abschiedstreffen“ fühle ich mich, als würde ich ein Stück über dem Boden schweben und immer ein kleines Lächeln auf den Lippen tragen. Alles fühlt sich ein wenig leichter an und ich bin so dankbar dafür, die vielen lieben Menschen um mich zu haben, die mich mit guten Wünschen für die Reise überhäufen und in deren Augen ich sehe, dass sie mir diese Auszeit von Herzen gönnen. Ich werde sie alle vermissen und freue mich schon jetzt auf unser Wiedersehen. Dankbar bin ich auch, dass ich so eine Reise überhaupt machen kann… was für ein Traum! Und nur noch wenige Tage, bis es losgeht! L.A., wir kommen!