Wieder einmal hieß es Sachen packen, wieder einmal sortierte ich ein paar Dinge aus meiner Tasche aus und ließ sie hinter mir, wieder einmal mussten wir durch die Sicherheitskontrollen und wieder einmal saßen wir im Flieger. Wenn wir einmal zusammenrechnen würden, wieviele Flugkilometer wir in den letzten drei Monaten schon hinter uns gebracht hatten…! Diesmal würde uns unser Flug über den ganzen Kontinent Australien führen, bis hinüber in den Westen nach Perth.

Seitdem wir vor vielen Monaten die kleinen Quokkas in einem Reiseführer entdeckt und uns unzählige Youtube Videos der putzigen Minikängurus angesehen hatten, war klar, dass wir sie unbedingt besuchen wollten. Sie lebten nur hier auf der kleinen Insel Rottnest Island vor Perth und wir konnten unser Date mit ihnen kaum erwarten!

Perth

Das Apartment, in dem wir in Perth unterkamen, war sauber und wirkte absolut neu. Aus dem 15 Stock hatten wir einen tollen Blick über die Stadt, doch als wir nachts um eins ankamen, konnten wir nur an eins denken: Schlafen! Doch auch wenn wir müde waren – unsere Zeit hier war knapp und da nur für den kommenden Tag gutes Wetter vorhergesagt war, wussten wir, dass wir mit unserem Besuch der Quokkas nicht warten durften. So saßen wir bereits am nächsten Morgen um 8.45 Uhr mit einem Kaffee und einem Muffin auf der Fähre Richtung Rottnest Island. Die Überfahrt dauerte 1,5 Stunden und wieder sahen wir kurz Delfine neben unserem Boot auftauchen. Fast hatte ich das Gefühl, dass sie uns auf unserer ganzen Reise begleitetet hatten und sich nur hin und wieder zeigten.

Mr. Incognito auf unserer Expeditions ins Quokkareich

Mit zwei ziemlich verbrauchten roten Fahrrädern, die wir uns für unseren Tag auf Rottnest Island gemietet hatten, starteten wir unsere Erkundungstour und unsere Suche nach den putzigsten Minikängurus: den Quokkas! Dass die niedlichen kleinen Tiere einen ganz besonderen Charme haben, hatten wir ja schon vermutet, wie verzaubert und entzückt ich dann aber wirklich war, als wir auf unseren ersten Quokka nach etwa 20 Minuten trafen, hätte ich tatsächlich nicht erwartet. Völlig ohne jede Scheu näherte er sich, schnupperte neugierig an uns, stellte sich auf die Hinterbeinchen, reckte und streckte sich, um unsere Taschen und uns ganz genau unter die Lupe zu nehmen und guckte uns mit seinem schwarzen Knopflaugen aufgeweckt an. Ich setzte mich zu ihm auf den Boden und als sich beim gegenseitigen Beschnuppern plötzlich unsere Nasen berührten, musste ich lachen. Die kleine kalte Quokkanase werd ich so schnell wohl nicht vergessen! Natürlich machten wir die obligatorischen Quokka Selfies und genossen das freundliche, unaufdringliche, entspannte Wesen der kleinen Hüpfer.

Rottnest Island

Doch auch Rottnest Island stellte sich als einen Besuch wert heraus! Die Insel, auf der außer ein paar Touristenbussen keine Autos verkehren, ist ein Naturparadies mit schönen Stränden, grün bewachsenen Dünen, zarten Gräsern, weißen Leuchttürmen und sogar einem pinken See! Die Sonne schien, wir strampelten und schwitzten, füllten immer wieder unsere Flaschen an den Wasserspendern auf und machten ein Picknick an einem weißen Strand.

Dieser Kollege hatte zwar vorher das Näschen zu tief in den Sand gesteckt, war aber auch sehr fröhlich!
Der pinke See von Rottnest Island

Immer immer wieder trafen wir auf die possierlichen Quokkas. War es uns anfangs noch schwer gefallen, den ersten zu entdecken, so schien es nun fast so, als müsste man nur einen Moment im Schatten eines Baums verharren und schon würde es plötzlich um einen herum rascheln und erst eins, dann zwei, dann noch mehr der kleinen Tiere zum Vorschein kommen. Wir ließen sie Wasser aus unseren Händen trinken und streichelten ihr weiches Fell. Wenn sie nur wüssten, dass wir für sie über den ganzen Kontinent geflogen waren!

Geht´s noch putziger?

Bei unserem abschließenden Eis zurück am „General Store“ in der Nähe der Fähre entdeckten wir sie dann überall. Sie saßen hier zwischen den spielenden Kindern und unter den Parkbänken, schlafend in ihrer etwas eigentümlichen Pose zusammengesunken zu einer Fellkugel unter den Sträuchern und auf den Wegen. Ob wir sie hier am Morgen nur nicht gesehen hatten, da wir einfach nicht damit gerechnet hatten, sie schon hier anzutreffen?

Die Quokkas gesehen zu haben, war jedenfalls wieder ein Haken mehr auf unserer Reiseliste… doch eigentlich war es auch fast schon der letzte. Noch anderthalb Tage würden wir in Perth verbringen, bevor wir wieder in einem Flieger steigen und uns dann auf den Rückweg nach Hause machen würden – mit einem letzten Zwischenstopp: Singapur!

Doch eins nach dem anderen – zunächst musste ich noch eine lange Nacht von den lustigen Quokkas träumen, von ihren kalten Nasen und kleinen Pfoten, wie sie uns beschnuppert und mit dicken Backen und ihrem entspannten Lächeln für unsere Fotos posiert hatten, wie es eben nur Quokkas können!

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