Unser letzter Abend auf Hawaii. Dankbar und melancholisch blicken wir auf einen wunderbaren Monat hier zurück.

An unserem zweiten Tag in Honolulu, an dem uns Oahu wiederum mit strahlendem Sonnenschein überraschte, wollten wir unseren Hawaii-Aufenthalt schließlich noch mit etwas Bildung abrunden – also ignorierten wir das herrliche Wetter und besuchten ein Museum! Mit einem der öffentlichen Busse fuhren wir rund eine dreiviertel Stunde zum „Bishop Museum“, das eine Vielzahl interessanter Exponate rund um die hawaiianische Kultur, Natur und Herkunft ausstellt. Außerdem besuchten wir dort im Planetarium auch eine einstündige Veranstaltung zum Thema „Navigieren nach Sternen“… Faszinierend wie es vor rund 1000 Jahren den Polynesiern gelungen war, ihre Segelschiffe nur mithilfe der Sterne die unglaubliche Distanz über das Meer zu navigieren und Hawaii zu finden!

Wieder einmal musste ich feststellen, wie wenig ich über das weiß, was mich jeden Tag umgibt – dabei liebe ich den funkelnden Sternenhimmel… ich erinnere mich, wie ich mir auf Maui auf dem Rückweg von Hana im Auto geradezu den Hals verrenkte, um den sagenhaften Sternenhimmel zu sehen, während draußen auf dem Meer ein Gewitter mit orangefarbenen Blitzen zu toben schien oder wie ich in Captain Cook auf der Plantage nachts um eins um das schlafende Haus schlich, um die Sterne zu fotografieren, die in dieser Nacht unwirklich klar und hell schienen.

Doch war es nicht eigentlich immer wieder so, wie sich ein Bild anzusehen und seine Schönheit zu lieben, ohne es wirklich zu verstehen? Seit unserem Besuch im Bishop Museum erkannte ich nun zumindest neben dem großen und dem kleinen Wagen auch den Gürtel des Orion und mit etwas Glück das Kreuz des Südens. Ausbaufähig, aber immerhin ein Anfang!

Ob wir in Neuseeland auch noch die ein oder andere Gelegenheiten bekommen würden, den Sternenhimmel zu bewundern und vielleicht auch, mehr über ihn zu lernen? Unsere Zeit hier auf Hawaii jedenfalls neigte sich nun dem Ende und manchmal rechnete ich ungläubig nach, wie lange wir nun schon unterwegs waren. Fast fünf Wochen waren wir nun schon auf Reisen und wieviel wir schon erlebt hatten!

Goodbye, Hawaii

Als ich an unserem letzten Hawaii-Tag am Waikiki Beach in meiner Hängematte, die ich an zwei Palmen befestigt hatte, schaukelte und auf das türkise Meer blickte, konnte ich kaum fassen, dass unsere Zeit auf Hawaii nun vorbei war! Wie lange hatten wir geplant, wie lange hatten wir geträumt und nun hieß es schon wieder Abschied nehmen… Was würde ich mitnehmen? Souvenirs jedenfalls diesmal so gut wie keine. Die bereits prall gefüllte Reisetasche ließ nicht viel zu. Zwei Armbänder, die ich mir in Kapa’a auf Kauai gekauft und eines das ich mir aus einem Stück altem Fischernetz selbst gemacht hatte, würden mich begleiten und zwei „Picks“, die sich mit mir danach sehnten, wieder eine Gitarre in den Händen zu halten. Doch was mir blieb waren all die Erinnerungen –  sie beanspruchten keinen Platz in einer Tasche und keiner konnte sie mir mehr nehmen. Die glühende Lava, prustende und singende Wale, unglaubliche Wasserfälle, riesige Schmetterlinge und lustige, grüne Geckos, süße Ananas und leckere Poke Bowls, das Surfen mit Zack und die Wanderungen, Regenbogen und Hühner und immer wieder die wunderschönen, leuchtenden Farben Hawaiis. Irgendwie hatte ich hier auf Hawaii das Gefühl bekommen, die Natur wieder mehr zu spüren und ihr mit all ihrer Schönheit voller Respekt und Dankbarkeit zu begegnen.

Aloha

Meine Hängematte schaukelte sachte im Wind, ich spürte die Sonne auf der Haut, die Palmblätter über mir spendeten meinen Augen Schatten und das Meer rollte in kleinen Wellen immer wieder vergnüglich glucksend an den Strand. Überall lag heute ganz viel „Aloha“ in der Luft, oder ging es mir nur so, dass ich glaubte, es besonders zu spüren?

Ich würde versuchen, ein wenig davon mitzunehmen und zu einem Teil von mir werden zu lassen – und vor allem, es zu teilen. Denn ich glaube fest daran, dass es den „Aloha-Spirit“ nicht nur auf Hawaii gibt, sondern es an uns liegt, ihn zu weiterzutragen.

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