Als wir auf Hawaii den Vulcano Nationalpark besuchten und es hier sowie bei unserer Wanderung zu den heißen Lavaströmen an einigen Stellen aus dem Boden dampfte, war ich sehr beeindruckt. Dass ich das in dieser Form schon sehr bald wieder sehen sollte, war mir aber nicht wirklich bewusst. Unser nächster Stop, den wir nun auf der Nordinsel Neuseelands ansteuerten, war Rotorua, eine Gegend, die berühmt für ihre heißen Quellen, Geysire und auch ihren schwefeligen Geruch ist. Dennoch war ich verwundert, als wir bereits auf dem Weg zu unserem Campingplatz überall Dampfwolken zwischen den Büschen und Wiesen aufsteigen sahen. Zusammen mit dem beginnenden Sonnenuntergang und dem orangefarbenen Himmel ein unwirkliches Bild… Wir waren den ganzen Tag über die Coromandel Halbinsel gefahren, hatten mittags auf einem schönen Parkplatz direkt am Meer gehalten und etwas gekocht und kamen somit erst recht spät in Rotorua an. Daher hatten wir bereits per Email von unterwegs einen Platz auf dem Campingplatz „Waikite Valley“ gesichert, der direkt an ein Thermalbad angeschlossen war – und die Nutzung des Bads war als Camper sogar kostenfrei!

Natürlich wollten wir schon am ersten Abend das Thermalbad ausprobieren. Gegen acht Uhr, als die meisten regulären Besucher bereits gegangen waren, hüpften wir in einige der Becken, die direkt von einer heißen Quelle gespeist wurden und lediglich von ca 90° C auf etwa 39° C Grad heruntergekühlt wurden. Da es hier abends richtig kalt wurde, genossen wir es, in den dampfenden Becken zu sitzen, die Sterne zu beobachten und einfach zu relaxen. Das Camperleben konnte manchmal wirklich besonders fein sein!

Wai-o-Tapu Thermal Wonderland

Am nächsten Tag besuchten wir das „Wai-o-tapu Thermalwonderland“, in dem wir nicht nur den schnaubenden Lady Knox Geysir und blubbernde Schlammlöcher bewundern konnten, sondern auch von einem atemberaubenden Anblick zum nächsten spazierten.

Der Lady Knox Geysir speite fast eine Stunde lang Dampf und man hörte es im Innern brodeln und schnauben.

Der „Champagne Pool“, in dem feuriges Rostrot auf leuchtendes Grün traf und gelbe, türkise und neongrüne Wasserbecken und Seen reihten sich hier auf engstem Raum aneinander und waren so übertrieben bunt, unwirklich und wunderschön, dass es uns wirklich die Sprache verschlug! Überall zischte und dampfte es und bei strahlendem Sonnenschein leuchteten uns all die mineralische Farben fröhlich entgegen.

Der „Champagne Pool“… kein Champagner weit und breit, dafür ein unglaubliches Farbspiel und ganz viele Blubberblasen!
Gelber Schwefel – nur eine der unglaublichen Farbnuancen aus einer schier endlosen Farbpalette!
Was für ein tolles Wetter – bei herrlichstem Sonnenschein strahlten die Farben und die Sonne um die Wette.
Das unglaublichste Grün … ein weiteres Highlight!

Unangenehm war mit der Zeit jedoch tatsächlich der Schwefelgeruch in der Luft. Nachdem ich, als der Wind kurz gedreht hatte, einige Sekunden in eine der fies nach faulen Eiern stinkenden Wolke eingehüllt war, wurde ich den Muff irgendwie gar nicht mehr so recht los und war froh, dass uns dieser Geruch am nicht weit entfernten Campingplatz erspart blieb.

Kaum hatte man sich versehen, stand man mitten drin in den wenig wohlriechenden Wolken…

Hier konnten wir nochmal die heißen Becken genießen und besichtigten auch die Quelle selbst, die ein Stück hinter dem Thermalbad zwischen Palmen, Felsen und dichtem Urwaldgestrüpp entsprang und mit ihrem dicken, weißem Dampf die ohnehin beeindruckende Szenerie in einen mysteriösen Nebel hüllte… und auch als wir am nächsten Morgen fröstelnd aus unseren Schlafsäcken lukten und die Vorhänge etwas zur Seite schoben, sahen wir, wie die Dampfwolken neben uns aus dem heißen Wasser stiegen… ein tolles Bild, das mich irgendwie ein wenig an unsere Nächte auf dem Lavafield auf Hawaii erinnerte. Inmitten dieser beeindruckenden Naturschauspiele einzuschlafen oder zu erwachen war wirklich etwas Besonderes!

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