Immer wieder hatte ich den Regenradar und die Wettervorhersagen gecheckt und der „Wettermann“ vom „MetService NewZealand“ und seine Tweets wurden zu meinen steten Begleitern… denn ein weiterer Wunsch, den wir uns hier auf der Südinsel erfüllen wollten, verlangte gutes und stabiles Wetter: der Flug mit einem Helikopter auf den Abel Tasman Gletscher!

Wir jonglierten hin und her, drehten abends die Neuseelandkarte immer wieder im Licht unserer kleinen Teelichter, rechneten die verbleibenden Tage durch und versuchten die perfekte Route mit dem perfekten Zeitpunkt für unseren perfekten Gletscherflug zu kombinieren. Schließlich wagten wir es und buchten den Flug etwa drei Tage im Voraus und würden nun noch zwei weitere Tage an der Ostküste verbringen, bevor wir unseren Weg ins Landesinnere und in die Berge antreten würden.

Oamaru

Bei unserem nächsten Stopp in Oamaru verbrachten wir den Abend bei den kleinen „Blue Penguins“, der kleinsten Pinguinart, die hier in einer Kolonie leben. Jeden Abend, wenn sie von ihren Ausflügen aus dem Meer zurückkehren, werden sie hier von zwei Tribünen voller Touristen erwartet, die ehrfürchtig den Atem anhalten, wenn die klitzekleinen Gesellen tollpatschig über die steilen Felsen Richtung Kolonie watscheln. Auch wir gesellten uns dazu und erlebten diese etwas abstrus wirkende „Show“, während eine Dame über ein Mikro der Zuschauerschar erklärte, was die kleinen Schwimmer ausmachte und wie sie ihren Fortbestand hier sicherten. Der beeindruckend große Anteil chinesischer Touristen verlangte allerdings nach einer weiteren Kommentatorin, die alles noch einmal auf Mandarin (und außerdem gefühlt doppelt so ausführlich) wiederholte… etwas strapaziös. Aber zumindest in den Momenten, als die Pinguine in kleinen Gruppen vom tosenden Meer an Land gespült wurden und dann den Hang hinauf und zuerst an den dösenden Seehunden und dann an den neugierigen Besuchern vorbeiwatschelten, wurde es meist ruhig und alle verfolgten entzückt die putzigen, stolpernden Tierchen auf dem Weg in ihren wohlverdienten Feierabend.

Penguins crossing!
Lindis Pass UND Wanaka

Als wir schließlich ins Landesinnere aufbrachen, zeigte sich das Wetter schon recht stabil und ich freute mich, dass wir trotz Regenphasen und der völlig über den Haufen geworfenen Pläne noch die Zeit fanden, über den schönen Gebirgspass „Lindis Pass“ bis nach Wanaka zu fahren. Die Gebirgshänge, die über und über mit grüngelben Grasbüscheln bewachsen waren, wirkten mächtig und sanft zugleich und die hier und da grasenden Schafe schufen das perfekte Neuseelandbild.

Am Lindis Pass wölben sich Gras bewachsene Hügel soweit das Auge reicht

In Wanaka fanden wir nach einigem Suchen einen schönen Stellplatz auf einem Hang, von dem aus wir den Wanaka Lake, ein Weingut und einen Pferdehof überblicken und bis zu den Bergen sehen konnten. Wir spazierten am See entlang, besuchten den wohl meistfotografiertesten Baum der Welt (#thatwanakatree) und tranken ein Bier in einem Pub am Wasser.

Was für ein Hype um so einen kleinen Baum entstehen kann… und dennoch ist er schön anzusehen! #thatwanakatree

Als die Sonne untergegangen war, wurde es jedoch schnell eiskalt und unsere Blicke gingen immer wieder fragend zu den wieder aufziehenden Wolken und den schneebedeckten Gipfeln der Berge… würde unser Gletscherflug am nächsten Tag wie geplant stattfinden können?

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