Hawaii – ein Ort, an dem Farben, Elemente und Urgewalten aufeinandertreffen und die Natur keine Bescheidenheit kennt. Auf „Big Island“ scheint wirklich vieles überdimensional groß: Die Kokospalmen, die schnurstracks in den Himmel zu wachsen scheinen, die riesigen Banyan Bäume, das üppige dschungelartige Grün, soweit das Auge reicht… oder eben das Schwarz der schier endlosen Lavafelder. Manches ist so groß, dass man es auch erst aus einer anderen Perspektive wirklich begreifen kann… so haben wir einen Hubschrauberflug über den aktiven Vulkan Kilauea unternommen, der seit 1983 fortwährend ausbricht.
Beide noch etwas angeschlagen von unserer Erkältung traten wir unseren ersten Hubschrauberflug in unserem Leben mit unserem Piloten Paul an – doch Halskratzen oder laufende Nasen waren in dem Moment vergessen, als der Helikopter abhob – was für ein Gefühl! Wir hatten unglaubliches Glück, den Flug an einem sonnigen und klaren Morgen zu machen und so strahlten wir mit der Sonne und dem blauen Himmel um die Wette, als wir zunächst Hilo und seine Macadamiafarmen überflogen und schließlich die Krater des Kilauea ansteuerten.
Beeindruckend, welche Qualmwolken hier aufstiegen und wie im Schlund tatsächlich flackernd und orange die glühende Lava zu erkennen war! Welche Dimensionen von riesigen Lavafeldern wir zudem noch überfliegen würden, war mir nicht bewusst – und schließlich weitere flüssige, glühende Lava sehen zu können, wie sie noch lebendes Umland verschlingt, Bäume in Brand setzt und so mit ihrer zähen, schwarzen Masse alles einnimmt, war mehr als imposant. Wie fragil da auf einmal unsere Erdkruste wirkt, auf der wir hier so unbesorgt umherlaufen!
Langsam lernen wir auch die unterschiedlichen Lava-Arten voneinander zu unterscheiden. Während ich bisher immer dachte, Lava sei ausschließlich schwarz, so ist mir nun bewusst, wie silbrig schimmernd frische Lava glänzt und wie braun und bröckig manch andere Lava sein kann. Dafür haben die Hawaiianer auch jeweils eigene Bezeichnungen – so nennen sie die zähflüssige, brockige Lavaform beispielsweise „ʻAʻā-Lava“.
Nach 45 Minuten landete der Helikopter wieder sicher auf dem Landeplatz des Flughafens in Hilo und beeindruckt krabbelten wir ins Freie. Diese Urgewalt mit eigenen Augen gesehen zu haben, stimmte uns ehrfürchtig und dankbar.
3 Comments
Aloha Vici!
Vielen Dank für diese schönen und sehr beeindruckenden Bilder.
Durch deine persönlichen Tagebucheinträge fühlt man sich beinahe auf die Reise mitgenommen.
Ich bin gespannt auf eure kommenden Erlebnisse.
Mahalo und bis bald! 🙂
Julia
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