Nach unserer Wanderung auf dem Kilauea Iki Trail legten wir noch einen kleinen Stopp im Supermarkt ein, wo wir uns für die nächsten zwei Tage mit Steaks, Salat und Frühstück ausstatteten – und natürlich mit einer kleinen gemischten Kiste „Kona Brew“ Bieren, die mir schon allein wegen der hübsch illustrierten Labels so gut gefallen. Wir wussten, dass wir in der Nähe der kleinen Hütte auf dem Lavafeld wohl nicht allzu viel finden würden… schon vor Monaten hatten wir diese Cabin auf Airbnb entdeckt und die Vorstellung, von dort zu Fuß zum „Oceans Entry“ gehen zu können, wo man die flüssige Lava ins Meer fließen sehen kann, hatte uns sofort gepackt.

VuLkane haben ihre eigenen Gesetze

Doch im Moment floss wohl keine Lava ins Meer – soviel hatten wir schon in Vorbereitung auf unseren Helikopterflug erfahren. Davon ließen wir unsere Laune aber nicht trüben und freuten uns auf zwei Tage in einer einfachen Unterkunft und einer so beeindruckenden Umgebung. Unseren Gastgeber Sean trafen wir nicht an, aber alles war bereit und er hatte uns zuvor alle Instruktionen gemailt. Die Tür war unverschlossen, das WLAN mit dem Namen „Guavajellyonmybelly“ einsatzbereit, hinter einem Bambusvorhang fanden wir neben der Hütte in einem kleinen Anbau eine Kompost-Toilette und eine einfache Dusche und in einer separaten gelben Hütte mit kleiner Veranda befand sich unser Bett. Genaugenommen ausschließlich das Bett und ein winziges Regal – mehr hätte auch nicht hineingepasst. Abenteuerlich!

Der Blick von unserer Hütte über den Vorgarten auf unseren Jeep

Für den Abend war Regen vorhergesagt und so machten wir es uns in der Küche gemütlich, kochten, tranken ein paar Bier und betrachteten etwas ungläubig, wie liebevoll Sean hier das Grundstück um die Hütte in einen Lavagarten verwandelt hatte. Weiße Steine umgrenzten bestimmte Beete, kleine Buddhastatuen und Skulpturen hawaiianischer Gottheiten schmückten die kleinen Wege und über eine hölzerne Brücke würden wir später unser Schlafzimmer erreichen.

Unser „Schlafzimmer“
Somewhere…

Im Wohnbereich fand ich auf einem kleinen Tischchen neben einer ausgebauten Autositzbank, die als Couch diente, zwei kleine Ukulelen – einer fehlte bereits eine Saite, so dass ich mich der anderen annahm, sie zunächst stimmte und dann begann „Somewhere over the Rainbow“ zu spielen. Wie passend – hatten wir doch erst heute einen beeindruckend großen Regenbogen gesehen! Dass ich bereits zu Hause auf meiner kleinen pinken Ukulele, die ich von meiner Büro-Crew geschenkt bekommen hatte, etwas geübt hatte, zahlte sich aus! Draußen begann es in Strömen zu regnen, drinnen war bei „Lava Rock“ Beer und dem Klang der Ukulele absolutes Hawaiifeeling zu spüren. Als es dunkel wurde und der Regen eine kleine Pause einlegte, entdeckten wir durch eines der Fenster die orangerot glühenden Hügel am Horizont. „Ist das etwa Lava!?“ Wir konnten es kaum glauben!

Unsere Hütte mit angebautem „Bad“. Auf den dahinter sichtbaren Hügeln entdeckten wir nachts die glühende Lava.

Die erste Nacht in unserer „Schlafhütte“ war etwas klapprig und laut – der Wind rüttelte ordentlich an unserer Tür, doch der Regen verzog sich und ich erwachte mitten in der Nacht, setzte mich schlaftrunken auf und konnte von unserem Fenster aus einen unglaublich klaren Sternenhimmel und immer noch das Glühen der Lava am Horizont sehen. Es war unfassbar.

Für den nächsten Tag war noch mehr Regen vorhergesagt – eigentlich war gar keine Regenpause absehbar. Doch als uns nun immer mehr bewusst wurde, wie nah wir hier an den glühenden Lavaströmen zu sein schienen, war der Entschluss schnell gefasst, dass wir uns dieses einmalige Naturspektakel ganz aus der Nähe ansehen mussten! Zum Frühstück gab es Cinnamonrolls und frisch gemahlenen Kona Coffee, dann packten wir unsere Taschen und rüsteten uns für den Tag. Regen hin oder her – die Lava wartete auf uns!

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